Gartenbauverein Aiglkofen 
Wir bringen das Mittlere Vilstal zum Blühen!
 

Über uns Heute

Vereinsleitung

  • 1. Vorsitzende - Magda Graßl
  • 2. Vorsitzende, Jugendbeauftragte - Bernadette Nöbauer
  • 1. Kassiererin - Heidrun Laurer
  • 2. Kassier - Johann Winterstetter
  • Schriftführerin - Sophie Hippmann
  • 1. Beisitzer -  Martin Nirschl
  • 2. Beisitzerin - Anja Strebl
  • 3. Beisitzerin - Maria Durmeier


Geschichte

Abb. 1: Gründungsvorstand Michael Gobmeier

Das Protokoll Nr. 1 besagt, dass in der Gründungsversammlung am 2. Februar 1914 der "Obstbauverein Aiglkofen und Umgebung" gegründet wurde. 32 Mitglieder traten dem Verein bei. Bemerkenswert ist, dass relativ viele Gründungsmitglieder Auswärtige aus Poxau, Marklkofen, Steinberg und Frontenhausen waren. In den ersten Jahren betrug der Mitgliedsbeitrag 1,50 Reichsmark. Die damalige Vorstandschaft, überhaupt der gesamte Verein zeigte sich recht aktiv. Dies machte größere finanzielle Aufwendungen erforderlich, z.B. für eine Obstbaumspritze oder eine Verschlussmaschine. Die Finanzen des Vereins wurden dabei so stark beansprucht, dass einzelne Mitglieder dem Verein ein Darlehen gewähren mussten. Im Jahre 1923 spendete ein Gönner dem Verein 100 00 Reichsmark (Papiermark), die jedoch aufgrund der Währungsreform 1929 auf wenige hunderte Mark zusammen schrumpften. 

Abb.2: Aufnahmsurkunde und Statuten 1914

In den nächsten Jahren erlebte der Verein einen ungeheuren Aufschwung. Die Mitgliederzahl stieg auf 203, was in der Vereinsgeschichte erst zum gegenwärtigen Zeitpunkt wieder erreicht wurde. Die enormen Aktivitäten und den Erfolg des gesunden Vereines belegt eine Vermögensaufstellung aus dem Jahr 1938 (s. Abb. 3). Auch Nichtmitglieder hatten die Möglichkeit, die in der Aufstellung genannten Geräte auszuleihen. In den Jahren bis zum Kriegsausbruch 1939 hatte der Verein zwar relativ hohe Umsätze, jedoch sehr geringe Kassenbestände. Dies legt eine Investitionsfreudigkeit der damaligen Vorstandschaft nahe. 

Abb.3: Kassenauszug 1938


Während des 2. Weltkrieges wurde es sehr ruhig um den Verein. Wie man aus dem Vermerk "Durch Kriegsereignisse ist der Aktivrest abhanden gekommen." (vgl. Abb. 4) im Kassenbuch aus dem Jahre 1945 erkennen kann, erlebte der Verein wieder ein finanzielles Tief. Bereits vier Jahre später, nämlich 1949 war der Verein durch die Währungsreform erneut mittellos.

Zu erwähnen ist noch, dass im Protokollbuch am Ende der einzelnen Einträge die Grußformel an Adolf Hitler auf Weisung der amerikanischen Alliierten überklebt werden musste. Wurde das Schriftwesen des Vereins bis 1945 vorbildlich geführt, so geschah dies bis in die 80er Jahre sehr oberflächlich. Die Aktivitäten des Vereins wurden anhand des Kassenbuches nachgeschrieben.

Abb4.: Auszug aus Kassenbuch 1945

Nach dem Krieg wurden viele Obstbäume gepflanzt. So entstanden im Fellerhof und bei Müller in Freinberg ganze Obstbaumplantagen. Der Verein war den Mitglieder bei Problemen der Schädlingsbekämpfung. Das besorgen nötiger Spritzmittel bereitete aber der Vorstandschaft unter Vorstand Nirschl gerade in den Nachkriegsjahren ziemliche Probleme. Unter den Vorständen Xaver Nirschl und Karl Kimpfbeck wurde der Verein weiter aufgebaut, die Mitglieder rekrutierten sich aber hauptsächlich aus den Gemeindeteilen Aiglkofen und Poxau. Damals wurde eine Aktion ins Leben gerufen, die bis heute Bestand hat: das Verteilen von Blumenstöcken an die Mitglieder anlässlich der Jahreshauptversammlung. 

1978 beteiligte sich Aiglkofen am Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" und errang den 2. Platz im Landkreis. Ab 1983 wurden jedes Jahr in der Jahreshauptversammlung 10 Urkunden für besonders schönen Blumenschmuck vergeben. In diesem Jahr wurde erstmals der "Landkreisbaum" gepflanzt: Der Kreisverband gibt an jeden Verein im Landkreis einen großkronigen Laubbaum, später Obst-Hochstamm ab, der dann öffentlichkeitswirksam gepflanzt werden soll. 1983 war dies eine Winterlinde, die im Garten der Kirche in Aiglkofen ihren Platz fand. 

1984 wurde anlässlich des 70-jährigen Bestehens des Vereins eine kleine Feier im Rahmen der Jahreshauptversammlung abgehalten, in der auch Karl Kimpfbeck für seine 30-jährige Tätigkeit als Vorstand geehrt wurde. Der Kreisbaum, eine Eiche, wurde im Garten der Grundschule Marklkofen gepflanzt. 

Der nächste Kreisbaum, eine Kastanie, ging an den Tennisverein Zachreisen in Marklkofen. Die Kirche St. Peter und Paul in Aiglkofen wurde renoviert. Auch der Kirchgarten wurde neu gestaltet durch die Mitglieder des Gartebauvereins wurden 80 Sträucher gepflanzt; die Kosten wurden freundlicherweise auf Initiative des Kreisfachberaters M. Weidner vom Landkreis übernommen. 

Im Jahr 1989 wurde von der Vorstandschaft die Gemeinnützigkeit für den Verein beantragt. Hierfür war auch eine Aktualisierung der Vereinssatzung notwendig, die den gesetzlichen Ansprüchen genügte. Am 8. und 9. April wurde das 75-jährige Bestehen des Vereins gefeiert. In Anwesenheit von Landrat F. Ettengruber und Kreisvorsitzenden M. Blasi wurde die Generalversammlung abgehalten. Am Sonntagnachmittag wurde anlässlich des Jubiläums ein Baum gepflanzt. Der anschließende Gottesdienst in der Aiglkofener Kirche wurde von Pfarrer Georg Boxhamer zelebriert und vom Feuerwehrchor Poxau feierlich umrahmt. Nachher nahm man ein gemeinsames Mittagessen im Gasthaus Wasserburger in Aiglkofen ein. Die Festansprachen von Schirmherrn und Bürgermeister Friedrich Gangkofer, Bezirksvorsitzenden Anton Beer und Kreisfachberater Michael Weidner beendeten die Feier. Im Frühjahr 1990 trat der langjährige Vorstand Karl Kimpfbeck aus gesundheitlichen Gründen zurück. Neuer Vorstand wurde Franz Girnghuber, Karl Kimpfbeck wurde mit Beschluss der Vorstandschaft zum Ehrenvorstand ernannt. Im Sommer des Jahres 1990 erhielt der Verein von der Firma BMW mehrere Ruhebänke aus Eichenholz, die restauriert wurden und z.B. bei der Kreuzungsgruppe am Kalvarienberg, in Liebertsöd oder an der Dreifaltigkeitskapelle ihren Platz fanden. Ebenso wurde ein Muser angeschafft, mit dem Rindenmulch zerkleinert und an Mitglieder verteilt wurde. Als weiterer Service für die Mitglieder wurde ein Gartenhäcksler erworben. Aiglkofen und Poxau beteiligten sich am Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden". Die Vorstandschaft beschloss, anlässlich der Geburt eines Kindes bei jungen Mitgliedern "Kindlbäume" zu pflanzen. Die Eltern können einen Obst- und Laubbaum aussuchen, der dann von den Mitgliedern des GBV gepflanzt wird. Im Oktober 1991 fand die erste Herbstversammlung statt die von den Mitgliedern begeistert angenommen wurde. Punkte, die aus Zeitgründen aus der Hauptversammlung weichen mussten, wie z.B. Dias von Mitgliedergärten, Ausstellung von Gartenerzeugnissen, Verlosungen, Quizfragen usw. wurde hier durchgeführt. Diese zweite Mitgliederversammlung im Jahr wurde viele Jahre durchgeführt, bis sie aus Zeitgründen vom Wein- und Mostfest abgelöst wurde. 

Eine zukunftsweisende Investition war die Anschaffung einer Obstpresse im Jahr 1997. Nach mehrjähriger Planung und Besichtigung verschiedener Marken und Ausführungen einigte sich die Vorstandschaft auf den Kauf einer Packpresse mit integrierter Schabermühle der österreichischen Firma Voran. Der 2. Vorstand Alex Dittrich erklärte sich bereit, die Presse bis zum Finden eines geeigneten Gebäudes zu beherbergen. Ihm  hauptsächlich ist es zu verdanken, dass sich das Gerät ach heute noch in einem außergewöhnlichen guten Zustand befindet - wenn auch nicht mehr bei ihm in der Garage, sondern im Untergeschoss unseres Dorfgemeinschaftshauses (seit XXXX). Auf Wunsch des 1. Vorsitzenden wurde die Anlage einer Streuobstwiese angedacht. Nach längerem Gesprächen mit der Gemeindeverwaltung und Grundbesitzern der Südhänge zwischen Aiglkofen und Gindlkofen wurden die Voraussetzungen geklärt. Da keine grundlegenden Einwände aufkamen, wurde die Planung der Streuobstwiese in Angriff genommen.